
„Die Kanzlerin ist nicht Deutschland“… und der „Ich-bin-jetzt-schon-Kanzler Kandidat“ nicht Gerechtigkeit.
Zeit für mehr Gerechtigkeit. Zeit für Martin Schulz. Der Wahlkampf ist mit diesem Slogan eröffnet – der Heilsbringer in Form von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz erschienen.
Bei derartigen Allgemeinplätzen wie „Zeit für mehr Gerechtigkeit“ stellt sich die Frage, ab die SPD und ihr „Sankt Martin“ gut beraten und für den Wahlkampf wirklich gerüstet sind.
Was ist Gerechtigkeit? Und… gibt es überhaupt (eine objektive) Gerechtigkeit? Wird eine wie auch immer geartete Gerechtigkeit nicht von einem eigenen, subjektiven Standpunkt aus gesehen und verortet?
Angela Merkel musste mit Ihrem „Wir“ bei „Wir schaffen das!“ schmerzhaft durch deutlich sinkende Umfragewerte erfahren, dass die Menschen in Deutschland und damit die Wähler sehr schnell die Luft aus solchen Polit-Sprech-Blasen herauslassen, denn die Fragen, wer ist eigentlich „Wir“ und „Was sollten wir“ nach Merkels Aussage „eigentlich schaffen?“ blieben unbeantwortet. Ganz zu schweigen davon, ob WIR das eigentlich wollten…
Und so bleibt es auch bei Manneken Martin aus Brüssel (Entschuldigung, Würselen!) nichts weiter als eine Sprech-Blablabla-Blase mit der Gerechtigkeit. Anne Will hatte es am vergangenen Sonntag in der extra arrangierten Magic-Martin Promo Show versäumt, aus den von Schulz in der Sendung aufgeblasenen 99 Gerechtigkeits-Ballons die Luft heraus zu lassen. Andere Medien weitestgehend bisher übrigens auch.
Es bleibt abzuwarten, wann und ob der gefühlte „Ich bin jetzt schon Kanzler“ Kandidat Schulz den Wählern konkrete Inhalte und Vorschläge zu „mehr Gerechtigkeit“ unterbreitet. Dazu ist indes weit mehr nötig, als die mantraartige Benutzung des Wortes und das Aufblasen von Ballons, denn in Letzteren ist nichts als heiße Luft!
hp | 01.02.17