
Hurra, hurra! – Der Martin, der ist da!
Man könnte fast meinen, er könne (demnächst auch) übers Wasser gehen, Blinde wieder sehend machen oder Wein pinkeln… der Heilsbringer der Genossen. Wundersame Zuwächse bei Umfragen in bisher nicht gekannter Höhe beschert der scheinbar von Gott Gesandte seiner Partei, der die Zeichen der „Zeit für mehr Gerechtigkeit“ in unserem Land erkannt haben und in Bälde über das Volk bringen will. Wissende um seine Fähigkeiten meinen, er – der Martin – würde alsbald mit kranken Delfinen schwimmen, um diese zu heilen.
Als hätten die Medien aus der jüngsten Vergangenheit nichts gelernt, fangen sie schon wieder an, sich zu berauschen, am (selbst) „berauschten“ Martin, an der „berauschenden Stimmung“ und… natürlich an sich selbst. In Deutschland ist alles derzeit so wunderbar und mit „Manneken Martin“ aus Brüssel (Entschuldigung, Würselen) wird’s noch wunderbarer. Kein Grund also, kritisch zu sein, zu hinterfragen und sich mit Problemen und „wie man sie löst“ zu befassen. Wäre bei Magic Martin bisher auch gar nicht möglich, denn zur Lösung der Probleme hat er – der Unfassbare, der unfassbar Gerechte – bisher noch nichts, aber auch gar nichts, gesagt.
Damit das nicht auffällt (und gleichzeitig von den Problemen im eigenen Land abgelenkt wird) fokussiert sich die mediale Berichterstattung quasi als Gegenpol, wie schlimm es für Deutschland denn wohl kommen könnte mit…? Richtig:
Donald Trump, seines Zeichens US-Präsident. Dabei geht es um Themen, die Deutschland und damit uns Deutsche wirklich bewegen: „Wo ist die First Lady, wo ist Melania?“ Hat Trump einen Bademantel oder hat er keinen? Was ist mit seinen Haaren? Und… Ist er, der neue Präsident der Vereinigten Staaten „vielleicht geisteskrank?“ „Welche Trump-Shocks drohen als Nächstes?“ Mittlerweile bekommen sogar Angstforscher, die Angst vor Trump haben, in deutschen Talkshows eine Bühne.
Warum fragt kein Medium „Wo ist Joachim Sauer?“ [Anm. d. Verfassers: Bei Herrn Sauer handelt es sich um den Mann von Angela Merkel] oder „wo ist Inge, die Frau von Martin Schulz?“
Und.. „Was ist mit der Frisur der selbsternannten Sonnenkönigin (L’état c’est moi) und warum tragen Heilige wie Sankt Martin eigentlich meistens einen Bart?“
Es wäre geradezu wunderbar, wenn man demnächst über die Medien etwas mehr über die konkreten Positionen „Seiner (Schein-)Heiligkeit“ erfahren würde. Ebenso, was die „Der-Staat-bin-Ich-Kanzlerin“ demnächst „zum Wohle des Deutschen Volkes“ zu tun gedenkt.
in einem Land, das im Sinne von Gerechtigkeit bereits „Umverteilungsweltmeister“ ist, steht „Zeit für Wahrheit und Fakten“ übrigens deutlich über „Zeit für Gerechtigkeit“. Daran müssen sich die Merkels und Schulzens in Deutschland messen lassen.
hp | 08.02.17
Bild: Manneken Pis, Brüssel