Zurück in die Zukunft!

Zurück in die Zukunft!
21. April 2017 homopoliticus (Pseudonym)

Zurück in die Zukunft!

Können Sie – liebe Leserin und lieber Leser – logisch denken? Die Frage ist nicht despektierlich gemeint sondern eher rhetorisch… Selbstverständlich geht der Verfasser dieses Textes davon aus, dass logisches Denken eine Grundvoraussetzung zum Verstehen von Sachverhalten und „des Lebens an sich“ ist. Trotzdem folgendes Gedankenspiel zur Logik:

Annahme: Sie, ich oder irgendwer fährt in eine Sackgasse. Es geht nicht mehr weiter. Es gibt aber eine Möglichkeit zu wenden.

Frage: Beim Umkehren und wieder herausfahren aus der Sackgasse fährt man…

a) In die Vergangenheit? oder

b) In die Zukunft?

[Definition der Zukunft: Zukunft ist die Zeit, die nach einem gegebenen Zeitpunkt liegt]

Antwort: Auf dem Zeitstrahl fährt man nach der obigen Definition selbstverständlich in die Zukunft.

Allerdings kehrt man auch an eine Stelle zurück, an der man vorher schon einmal gewesen ist – an eine Stelle, die nach Erkennen des blockierten Weges aus diesem herausführt und eine Weiterfahrt dadurch erst möglich macht. Richtig? Anders könnte man auch sagen, man kehrt an die Stelle zurück, an der man falsch (nämlich in die Sackgasse) abgebogen ist und setzt seinen dann (korrigierten) Weg fort. Soviel zur Logik. Jetzt wird’s politisch!

Ein hoch- (und viel-) fliegender Vertreter der Grünen – Cem Özdemir – seines Zeichens Spitzenkandidat von B‘90/Die Grünen zur Bundestagswahl 2017 erklärte am heutigen Tag in der Zeitung Heilbronner Stimme, warum er sich – basierend  auf einer ihm sehr eigenen Logik – am kommenden Wochenende in Köln den Protesten gegen den Parteitag der AFD anschließt. Unter anderem lässt er verlauten, „Die AFD will zurück in die Vergangenheit“.

[Quelle: http://www.stimme.de/deutschland-welt/politik/dw/Gruenen-Parteichef-OEzdemir-demonstriert-gegen-AfD;art295,3832605]

Um es an dieser Stelle klar zu sagen: Es geht nicht um die AFD als solches – es geht beispielhaft um ein ziemlich fragwürdiges Demokratieverständnis eines sogenannten Spitzenpolitikers, begründet auf eine absolut unlogische Argumentation (sieh oben), die eigentlich schon als gezielte „Volksverblödungsaktion“ wahrgenommen werden muss.

Dazu folgende Zwischenfrage: Ist die Erkenntnis der weiblichen grünen Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt – nämlich dass die Themen von B‘90/Die Grünen [Zitat] „derzeit nicht der heiße Scheiß sind“ – nach Özdemirs Logik nicht auch der Weg zurück in die Vergangenheit?

Klar! …müsste die Antwort dann nach Özdemirs Logik lauten, oder?

Nach der Özdemir‘schen Logik wäre dann in der Politik eine Korrektur von erkannten Fehlern indes gar nicht möglich, denn die Fehlentscheidungen wurden ja in der Vergangenheit getroffen. Anders gesagt: Vielleicht hält der Obergrüne die politischen Entscheidungen seiner Partei grundsätzlich und zukünftig für „immer richtig“! Das müsste man dann wohl (politische) Überheblichkeit nennen.

Weitere Zwischenfrage: Will eine Partei (und zwar egal welche), die zu Entscheidungen und politischen Positionen der Bundesregierung (oder jeden anderen auf Landesebene) eine andere Meinung hat, zurück in die Vergangenheit? Nein! …kann nur die logische Antwort lauten, denn sie möchte für die Zukunft andere politische Entscheidungen erwirken.

Zurück nach Köln und zum beispielhaften Herrn Özdemir. Vielleicht ist bei ihm aber auch nur das „politisch-moralische Navigationssystem“ defekt – wie übrigens bei vielen anderen Politikern aller Couleur auch.

Ein weiteres Indiz dafür ist nämlich, dass Herr Özdemir an einer Demonstration gegen politisch Andersdenkende (hier: AFD) teilnimmt, zu der nach Polizei- und Medienangaben auch ca. 4.000 gewaltbereite Demonstranten aus der linken Szene aufmarschieren werden. Selbstverständlich wird sich der feine grüne Herr (wie alle anderen teilnehmenden Politiker auch) von dieser Klientel verbal distanzieren und Gewalt generell verurteilen, denn man demonstriert ja grundsätzlich friedlich für eine „bunte“ Gesellschaft (*Politikersprech aus), wenngleich mit gleichem Ziel und gemein in der Sache.

Auf das „bunte“ Treiben der demonstrierenden Gesellschaft am kommenden Wochenende darf man indes gespannt sein. Vielleicht marschiert ja auch Parteifreundin und Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth mit orangem Haar und grüner Kutte als bunter Farbklecks wieder hinter dem schwarzen Block. (Das als letzte Randbemerkung.)

Frage: Befinden sich die Teilnehmer von „Köln stellt sich quer“ vielleicht selbst auf einer Zeitreise in die Vergangenheit? Es gab früher schon Zeiten in Deutschland, da wurden politisch Andersdenkende von aufmarschierenden Schlägerhorden eingeschüchtert und bedroht. Viele sind damals (politisch) mitgelaufen. Heute: Die bunten Fahnen hoch, die Reihen fest geschlossen! Krawallmacher, bunte Politiker, Schunkelmusiker, Künstler, etc. und sogar die Kirchen… Viele sind auch diesmal dabei. Kommt Ihnen bekannt vor?

Zurück in die Zukunft – herzlich willkommen in Köln 2017, der schönen bunten Stadt am Rhein!

hp | 21.04.17

Bild: Quelle | RT